Donnerstag, 3. September 2009

Mä pidän Veikkolasta

Nach dem letzten Blog fragen sich bestimmt einige, die nicht ständig in Kontakt mit mir stehen, wo ich jetzt eigentlich abgeblieben bin. 10 Tage war ich "Familienlos". Aber zum Glück wurde mir bei einem Freund in Helsinki Unterschlupf gewährt. So wohnte ich zentral, also in der Runeberginkatu 5 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt und direkt gegenüber vom Kamppi (einer großen Einkaufspassage mit Busbahnhof) bei Patrick und Roberto. Die beiden sind Deutsche, die hier in Helsinki für Bombardier (?) arbeiten, quasi die Straßenbahnen die hier in Helsinki rumfahren reparieren, weil das anscheinend alles nur Murks ist!
Die 10 freien Tage habe ich in vollen Zügen genossen. Ich war in Munkkiniemi am Strand; das ist das Viertel der Reichen und des deutschen Altenheimes ;) Dann saß ich oft am Hafen in der Sonne, habe meine Behördengänge erledigt (Ich musste mich beim "Einwohnermeldeamt" ummelden, genauso wie bei der Bank, Passfotos machen und Anmeldeformulare bei der Polizei besorgen), war im Kino, Abends mit den Freunden unterwegs und habe mich mit einem "neuen" Au Pair getroffen, die ausgerechnet nach Klaukkala gekommen ist. Apropos Kino: der Filme war "Selbst ist die Braut", also the Prposer auf englisch und ich habe mir nen Ast gefreut, dass die hier im Kino die Untertitel sowohl in finnisch als auch in schwedisch haben. Und wäre der schwedische Untertitel nicht gewesen, hätte ich nur die Hälfte des Filmes verstanden. Der Film war sehr gut, total lustig; kann ich weiterempfehlen.
Zwei neue Au Pairs sind somit zu uns gestoßen: Maria kommt aus dem Sauerland (Brilon) und ist noch in Klaukkala und Judith kommt aus Luzern in der Schweiz. Sie ist Nachfolgerin von dem ersten Au Pair, was ich hier kennengelernt habe. So bleibt unsere Truppe immer ungefähr konstant groß, da leider wieder eine nach 11 Monaten abgereist ist! Zum Glück aber erstmal die Letzte, denn die große Abreisewelle beginnt im Dezember, denn da fahren alle, die ich kenne. Und dann bin ich allein hier... aber ich bemühe mich immernoch neue Leute kennenzulernen, die länger bleiben.
Außerdem waren wir alle zusammen in Helsinki in der Ice Bar. Das ist quasi eine Bar in einem überdimensionalem Eisschrank. Die Bar ist winzig, da passen nur 15 Leute rein, aber das macht es leichter, Menschen kennenzulernen. Man bekommt einen Thermomantel um, bezahlt 10 Euro und bekommt dann drinnen ein Freigetränk für 10 Euro. Natürlich gab es nur Vodka und Vodka-Mixgetränke. Dort haben wir ein paar Deutsche Urlauber kennengelernt, Californier und Finnen natürlich :-D
Ende August ging außerdem die Fußball Europameisterschaft der Frauen in Finnland los. Gespielt wird in Helsinki im Olympiastadion und im Fußballstadion, in Tampere, Lahti und Turku. Der Gastvater von Laurance (Kanada) hat die Hymne für dieses Ereignes komponiert und somit hatte Lau 2 Freikarten. Josi, Patrick und ich sind mitgekommen und wir hatten eigtl erwartet, dass dort nicht viele Leute sein werden. Umso überraschter waren wir, als wir bei dem Eröffnungsspiel Finnland gegen Dänemark schon am Hotel riesige Menschenmengen in rot-weiß gekleidet sahen. Patrick und ich mussten uns noch Karten kaufen und es waren nur noch wenige zu bekommen. Die dänischen Fans machten einen großen Einmarsch mit Trommeln und Tröten. Geholfen hats allerdings nichts, denn sie haben 0:1 verloren. Umsobesser für Finnland. Die Stimmung im Stadion war enorm (für Frauenfußball) und es hat richtig Spaß gemacht. Jetzt hoffe ich, dass Deutschland ins Finale kommt, denn dafür habe ich schon eine Karte. Und dass ich mir die Haare dann schwarz-rot-blond färbe ist natürlich ehrensache ;) Nur traut mir das keiner zu! Sollte ich mich doch trauen, dann gibt es Fotos hier oder bei studivz

Letzten Samstag bin ich dann bei meiner neuen Gastfamilie eingezogen. Sie wohnen in Veikkola. Das gehört zur Region Kirkkonummi und liegt ebenfalls um die 35 km von Helsinki entfernt, nur etwas südlicher als Lepsämä vorher. Mutter und Vater sind Finnen, aber die Mutter spricht sehr gut deutsch, der Vater nur englisch/finnisch aber versteht vieles auf deutsch. Die Kinder sollen zweisprachig aufwachsen. Die Ältere ist Emilia (6 Jahre) und sie geht in die deutsche Vorschule in Helsinki (BTW: Es gibt einen dt. Kindergarten, dt. Vorschule, dt. Schule, dt. Kirche, dt. Altenheim, ich glaube sogar dt. Bibliothek.... also für Deutsche gibt es eine Menge Möglichkeiten hier). Die Kleine ist Olivia (1 Jahr und 8 Monate) bleibt den ganzen Tag mit mir zu Hause.
An Arbeit mangelt es nicht, eher im Gegenteil. Ich habe die letzten Tage 7- 9 Std. gearbeitet pro Tag... und das obwohl ein Au Pair nicht mehr al 5 Stunden arbeiten sollte. Ich hoffe, es pendelt sich noch so bei 6 h ein. Emilia spricht sehr gut deutsch, Olivia erzählt nur "blablabla", plappert aber schon viel nach!
Der große Vorteil hier ist, dass ich noch einen Sprachkurs besuchen kann und dass ich ein eigenes Auto habe. Ich muss ja jeden Tag Emilia von der Vorschule in Helsinki abholen. Da fahr ich mit dem Auto bis nach Espoo und von dort mit Zug oder Bus nach Helsinki rein... den Rest muss ich dann zu Fuß zurücklegen. Olivia ist natürlich dann dabei, dann kostet die Bus- oder Bahnfahrt auch nicht, denn für Kinderwagen + Begleiter ist es umsonst :)
Im Zimmer habe ich einen großen Fernseher, mit Playstation, DVD-Player, eigenes Handy und Haustelefon (also, wenn mich mal wer anrufen möchte). Jetzt merke ich auch erstmal wie viel deutsche Sachen hier eigentlich immer im Fernsehen laufen: Sturm der Liebe (nicht, dass ich das gucke), Kommissar Rex, SEHR viel Sendungen über deutsche Geschichte, Krimis und Spielfilme wie z.B. die Frau vom Checkpoint Charly(?)...und natürlich nicht synchronisiert, sondern nur mit finnischem Untertitel. Das lehrt auch nochmal. Somit habe ich auch die möglichkeit viele englische Sendungen zu schauen. Und hier gibt es deutsche Welle TV und schwedisches Fernsehen ;) Da kann man sich garnicht entscheiden was man gucken soll.
Jetzt bin ich gespannt was die nächste Woche so bringt, denn diese Woche war Emilia auch den ganzen Tag zu Hause, weil sie etwas Husten hat (Lapalie). Am Wochenende fahre ich für einen Tag mit dem Schiff nach Tallin (Estland). Mit der Schnellfähre fährt man ca. nur 90 Minuten. Und die anderen Tage werde ich wieder mit den üblichen Leuten in Helsinki verbringen.




















































1 = Das neue Haus
2 = Vorrunde im Olympiastadion
3 = Mit Maria in der Ice Bar

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