Dienstag, 23. Februar 2010

Vittu, satana, paska ja perkele...

Das letzte Wochenende war endlich mal wieder eines, worüber es sich lohnt einen kleinen Blog zu verfassen.

Da diese Woche meine letzte Arbeitswoche und damit auch die letzte Woche bei der Familie Järvenpää war, habe ich mit Emilia schon meinen kleinen Abschied gefeiert. Denn in Finnland sind gerade Skiferien (Hiihtoloma) und Emilia flog Samstag mit ihrer Cousine zur Oma nach Kemi. Am Samstag verbrachte ich somit den Tag mit ihr, währen die Eltern in ein SPA-Hotel fuhren... mal wieder... und mal wieder Olivia irgendwo abgaben. Ich brachte Emilia zum tanzen und verbrachte die Zeit im Lidl um mich langsam wieder auf Deutschland vorzubereiten. Dann fuhren wir zusammen in die City nach Helsinki. Es waren zu dem Zeitpunkt -22°C und ein heftiger Wind und der machte es uns nicht gerade angenehm. Ich wollte mit Emilia ins Kino gehen in Disneys die Prinzessin und der Frosch. Emilia wusste davon nichts, es sollte eine Überraschung werden. Wir gingen zu Mc Donalds was essen und vertrieben uns die Zeit in einem kleinen Kaufhaus in der DVD- Abteilung. Um 5 Uhr abends ging es dann endlich mit dem Film los. Da es ein "Kinderfilm" war, war er natürlich synchronisiert und es gab keine Untertitel. Ich habe trotzdem 90% des Filmes verstanden, vor allem weil Bilder mehr als Worte sagen und vor allem auch weil die dort nicht so ausgefallene Wörter benutzen. Nach dem Kino sollte ich Emilia zu ihrem Onkel nach Kulosaari fahren... eine kleine Insel bei Helsinki. Dort musste ich mich dann verabschieden und ich musste mir echt meine Tränen wegdrücken.
Dafür erwartete mich hinterher die Heavy Metal Expo in Helsinki ;) Ich fuhr also wieder in die City und traf mich am Bahnhof mit einem deutschen AUpair. Wir fuhren gemeinsam mit der Metro nach Ruoholahti, ohne genau zu wissen wo es denn genau ist. Zum Glück liefen ein paar typisch gekleidete Heavy Metal Freaks vor uns und so mussten wir nur hinterher watscheln. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Wind schon heftig zugenommen, denn diese Nacht sollte der heftigste Wintersturm des Winters über Finnland hinwegziehen. Die sogenannt Expo war mehr eine kleine Halle mit vielen Ständen von Heavy Metal Bars, von EMP Finland und CD- Läden wo man sich mit Gröhl-Musik eindecken konnte. Hinter den Ständen war abgeteilt eine Bühne von der man schon sehr gewöhnungsbedürftige "Musik" hörte... es klang mehr als wenn ein Hochhaus zusammstürzte und zwischendurch immer jemand ins Mikrofon kotzt. Aber es kam später noch "normale" Musik. Catharina und ich gingen etwas essen und ich traf mich hinterher mit meinen anderen AUpair Freunden aus Frankreich, Belgien und Deutschland. Ich war vor allem dorthin gekommen um einmal Apocalyptica live zu sehen. Um 11 Uhr sollten sie spielen und ich gesellte mich mit zwei deutschen Aupairs in die Menge. Viel habe ich von dem Konzert allerdings nicht mitbekommen weil ich gleich angesprochen wurde von 3 Finnen die auch extra wegen Apocalyptica kamen. So musste ich während des Konzertes deutsche Begriffe wie "Warmduscher" "Am Beckenrand Schwimmer" und "Im Sitzen pinkler" erklären (das waren die einzigen deutschen Wörter, die sie konnten) und meine finnischkentnisse preisgeben (Und die vier Wörter als Titel sind die wichtigesten, wurde mir gesagt). Sehr nett war auch einer der ersten Sätze, die einer zu mir sagte: "Wir Finnen sind glaub ich das einzige Land, dass die Deutschen mag!" :-D Da fühlt man sich natürlich "geschmeichelt"...
Die anderen beiden Mädels hatten es etwas schwieriger, denn ein Finne hing sich die ganze Zeit an sie und der konnte nicht mehr richtig stehen und wollte sich immer an den beiden festhalten...
Sonst war ich erstaunt, wie ruhig es doch dort abging... wenn man manche Leute dort sah hätte man denken können dass irgendwann noch Tische rumfliegen, aber nichts passierte. Es ging viel mehr gesitteter zu, als auf jeder anderen Party. Aber das viel mir schon letzte Woche auf, als ich mit Freunden in einer Heavy Metal Bar zum Heavy Karaoke war. Dort wurden dann Lieder gesungen wie Rammstein, Lordi, Stamina und Nightwish. Und nur so nebenbei: Ich bin noch nicht unter die Metaller gegangen und ich ziehe mich noch normal an.. und so bleibt es, auch wenn ich auch langsam anfange solche Sachen zu hören!!
Um 2 Uhr entschied ich mich den Heimweg anzutreten... ich hatte immerhin 2 km vor mir, da keine Metro mehr fuhr. Die 3 Finnen begleiteten mich im Schneesturm und es war echt heftig. Es waren gefühlte -30° und der Wind blies einen förmlich von der Straße weg... überall tümten sich Schneedünen auf den Straßen und es war echt schwer voranzukommen. Nach den 2 km Fußweg hatte ich dann noch 30km Fahrt mit meinem Auto vor mir, aber ich bin heile zu Hause angekommen.
Am Sonntag um 12 Uhr wurde ich dann wachgeklingelt. Maria und Judith kamen mich besuchen. Wir saßen in der Küche, guckten Olympia und aßen Kekse und Pulla und tranken alkoholische Getränke die Maria aus Deutschland mitgebracht hatte, so wie zum Beispiel "Brockenfeuer". Noch etwas, womit ich mich schonmal auf zu Hause eingestimmt habe. Zum Ausgleich gab es noch finnischen Lakka-Likööri. Der eigentlich Grund warum die beiden kam, war weil wir noch einen Punkt auf unserer to-do-Liste "abarbeiten" wollten und das war: Eisschwimmen. Bei etlichen Spaziergängen über unseren See sah ich eine Stelle, die durch eine Pumpe freigehalten wurde. Wir fuhren mit dem Auto hin und hatten genau den richtigen Zeitpunkt erwischt, denn eine Frau kam genau mit uns und schloss uns die Umkleidekabinen auf und ihr Mann heizte die Holzsauna an und lud uns ein. Aber zuerst wollten wir ins Wasser. Die Pumpe war schon kaputt und so war aus dem großen 20 Gradratmeterloch nurnoch ein sehr kleines geworden. Wichitg war vor allem, dass man mit Socken/Schuhen und Handschuhen ins Wasser geht. Maria war als erste dran, ich als zweite und Judith als letztes. Judith bliebt gleich 20 Sekunden drin. Verletzte gab es auch. Maria riß sich den Zeh am Eis auf und Judith schnitt sich am Eis. Man musste nur die Stange der Treppe anfassen und schon war man dran festgefroren und musste den Handschuh förmlich "abreißen", da will man sich garnicht vorstellen wie es ohne Handschuh gewesen wäre. Das Wasser an sich war garnicht so schlimm, viel schlimmer war es bei -20°C wieder an die Luft zu kommen. Das Wasser unter den Füßen verwandelte sich SOFORT in Eisbröckchen, die den Gang zur Sauna erschwerten und es fühlte sich an, als wenn das Wasser auf der Haut gefror. Wir liefen zur Sauna und dort wurde sich gleich um uns gekümmert. Wir bekamen alle eine Schüssel mit warmen Wasser für unsere Füße hingestellt und desweiteren ernteten wir viel Ansehen dafür was wir "als Deutsche" gemacht haben, denn das machen selbst relativ wenig Finnen. Aber selbst ich muss sagen, dass es wie eine Droge war und so gingen wir noch zweimal ins Wasser, diesmal ohne Blessuren. Der Finne erzählte uns sogar, dass er einmal einen Mann sah, der 2 Minuten in dem Eiswasser war und als er rauskam und sich bewegte knackte das ganze Eis an seiner Haut und fiel ab... so schlimm war es bei uns nicht.

Trotz des Eisbadens sind wir nicht krank geworden, im Gegensatz zu Olivia, die seit 2 Tagen mit Magen-Darm- Infektion hier rumläuft und die Waschmaschine in Bewegung hält... und mich ebenfalls... immer mit Handtuch und Eimer bewaffnet ;) So hoffe ich, dass ich mich auf die letzten Tage nicht noch anstecke..
... und übrigends: Für Rechtschreibfehler haftet der Leser!! ;)






























































1 = Eines der wenigen Bilder von der Metal Expo... ich wollte einfach nur die schrillen Outfits mancher Leute festhalten
2 = Maria beim Eistauchen
3 = Ich bin Eisbaden